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gezeigt, dass seine Stimmungen, seine Probleme und seine Sorgen über uns stehen. Schon in diesem Moment hätte ich all dem ein Ende setzen müssen. Und stattdessen habe ich weiter gemacht. Ich habe gekämpft, gestrampelt, bis ich nicht mehr konnte. Ich war so verblendet vom Wunsch endlich anzukommen, dass ich nicht gemerkt habe, dass ich ihn die entgegengesetzte Richtung laufe. Stattdessen bin ich weiter gegangen, wollte nicht wahrhaben, dass ich mich verirrt hatte. Immer in die falsche Richtung, in der Hoffnung endlich das Licht der nächsten Stadt zu sehen. Was kam, war eine Verlobung, zu der ich nie hätte ja sagen dürfen. Was kam, waren zahlreiche Abende mit Freunden die ich nicht verbracht habe, weil er es nicht wollte. Was kam, waren die kleinen Dinge, die für mich nicht mehr schön waren, sondern anstrengend und überschattet von Streit und Negativität. Was kam, war das Verurteilen von Werten, die ich hatte. Was kam, war ein gebrochenes Herz und eine riesige Baustelle in mir, die darum bittet, mir selbst zu verzeihen, damit sie fertiggestellt werden kann. Als ich nach Hause fuhr, weinte ich. Ich bin mir nicht sicher ob ich weinte, weil ich jemanden das Herz herausgerissen hatte, der es nicht verdiente oder ob ich weinte, weil das Schicksal dazwischen kam. Weil das Schicksal sich die Mühe machte mir diesen neuen Mann zu schicken. Ich bin nicht naiv. Ich weiß, dass es morgen vorbei sein kann.
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Aber wenn es so sein sollte, hat er mir dennoch gezeigt, wie es sich anfühlen sollte. Dass eine Beziehung nicht schwer, sondern leicht sein muss. Das Verliebtsein das Leben schöner macht und sonst nichts. Er hat mir die Hoffnung zurück gegeben, mich nicht mit einer Partnerschaft abzufinden die mir die Energie aussaugt. Er hat mir gezeigt, wie schön das Leben zusammen sein kann und vor allem hat er mir gezeigt, was ich verdiene. Das Verdiene ich und sonst nichts. Und nicht weniger und nichts darunter. Ich bin so dankbar, dass mir die Augen geöffnet wurden.
Und nun? Was tue ich?
Ich lasse die Vergangenheit fallen, um fliegen zu können.