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Gedichte in der Kategorie "Sonstiges"

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"Der Rattenfänger
von Hameln"

Autor: Karsten Herrmann
Datum: 25.04.2014
E-Mail: nicht verfügbar





Man schrieb das Jahr 1284, als alles begann,
da kam nach Hameln dieser wunderliche Mann,
um die Mäuse und Rattenplage zu beenden,
mit einer Flöte, die er immer hatte zu Händen.

Die geplagten Leute begrüßten ihn im Land,
den Rattenfänger im vierfarbigen Gewand,
sie versprachen ihm reichlich Lohn zu zahlen,
wenn er sie erlösen würde von den Nager Qualen.

Kaum hatten sie dann von ihm abgelassen,
lief er Flöte spielend durch Hamelns Gassen,
er pfiff darauf eine sonderbar, magische Melodie,
und schon kam angelaufen Maus und Rattenvieh.

Sie gingen nun dem pfeifenden Spieler hinterdrein,
dabei schillerte er seltsam im Sonnenschein,
als er alle eingesammelt hatte, selbst die kleinste Maus,
führte der Flötenspieler sie aus der Stadt hinaus.

Wie ein Magnet zog er sie über des Felders Gräser,
direkt hinein in die rauschend fließende Weser,
wo dann dieser ganze Mäuse und Rattenhaufen,
blitzschnell war am Absaufen.

Es war ein schier, wunderliches Geschehen,
doch Lohn hatte Hamelns Retter keinen gesehen,
nun änderte sich sein fröhlicher Flötenklang,
in dunkles Gedröhn, als er seiner Wege gang.

Doch bald kam er als dämonischer Jäger wieder,
ein grollendes Gewitter ging des Sonntags nieder,
unter schwarzem Umhang und mit rotem Hut,
sah man immer noch seine Undanks Wut.

Kaum waren die Leute zur Kirche gegangen,
hatte er teuflisch zu spielen angefangen,
seine Melodien drangen in jedes Haus,
und es kamen fast alle Kinder heraus.

Knaben und Mägdelein schon ab vier Jahre,
als wäre das Flötenspiel süße Zuckerware,
130 Kinderlein summten hinter ihm im Chore,
als er diese lockte, trällernd zum Ostertore.

Sein Lied erzählte von leeren Opferbetten,
die sich nun wieder füllen in Höhlenstätten,
wo jene Zeremonien abgehalten werden,
für dunkle Mächte, die schlummern in Erden.

Und so verschluckte sie der Höhlenberg,
es war des Rattenfängers flötende Werk,
man hatte sie nie wieder gesichtet,
aber viele Geschichten wurden gedichtet.

Ich hoffe, dass diese gereimte Fassung gefällt,
auch wenn sie sich nicht ganz an die Legende hält.