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"Gärtnerin aus
Liebe (Ballade)"
Autor: MikeDatum: 06.06.2014
E-Mail: nicht verfügbar


Sie liebte das Prassen,
war im Jet-Set zu Haus',
sie liebte das Leben
in Saus und Braus.
Sie liebte die Kleider,
am liebsten, wenn teuer,
fünf Mille war billig,
es war ungeheuer!
Sie liebte das Shoppen,
es war ihr egal
ob die Lampen aus Hongkong,
aus New York schnell der Schal.
Wegen 'nem Hut sie in den Düsenjet stieg,
ihr Partner sagte gar nichts,
denn sonst gab es Krieg.
Sie liebte das Reisen,
genoss jeden Apres-Ski,
sie liebte die Pools,
genoss jeden Dernier Cri.
Sport treiben war ihr total verhasst,
jeder Lahme hätte sie gleich von der Piste geschasst.
Sie stieg dann auf den Gipfel,
es klingt fast wie Hohn:
Sie war die "Beste" der Straße
bei Prostitution!
Doch käm' nicht ein Wunder,
wär's stets so geblieben,
es kam wie im Märchen,
vom Leben geschrieben:
Sie hatt' 'ne Begegnung der besonderen Art,
sie traf ihn im Garten beim Pool,
blond und so smart,
er - bei der Arbeit, im Gärtnergewand,
sie - im Bikini, so neben ihm stand,
er steckte Zwiebel, pflanzte Büsche, mischte Erde mit Sand,
und weil er im Reden galant und gewandt
er sie fragte, ob sie ihm gehe geschwind mal zur Hand:
Die Stecklinge müssen hier schnell noch hinein,
die Hecke geschnitten,
auch das muss noch sein,
sie pflanzte Bohnen, grub Löcher,
immer mehr noch und nöcher,
mischte Erde mit Sand, mit Torf und mit Dünger,
sie hatt' das Gefühl: "Ich werd' jünger und jünger"!
Dann streckte sie sich glücklich-erschöpft hin, sie machte sich lang
nach getaner Arbeit bei Sonnenuntergang,
sie hatt' die Natur noch nie so genossen,
sie hat in Gummistiefeln Stauden gegossen,
die Jeans waren schmutzig, die Bluse befleckt,
der Fußraum im Auto
von Erde verdreckt.
Ein Glücksgefühl war ihr beschieden,
sie war seit langem nicht so zufrieden!
So kamen mit pflanzlichen auch die menschlichen Triebe,
sie wünschte, dass dies bei ihr ewig so bliebe!
Ein Märchen, das endet,
wie' doch jeder kennt:
Als Gärtnerin im Brautkleid -
man nennt's: HAPPY END!