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"Beim Augenarzt"
Autor: TwityAutorDatum: 12.06.2022
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Beim Augenarzt
Das Wartezimmer brechend voll,
kein Stühlchen ist mehr frei.
Da dachte ich mir: “wirklich toll“,
die lange Warterei.
Den letzten Stuhl hab‘ ich belegt
und jeder schaut mich an.
Das hat sich später dann gelegt,
weil ich auch starren kann.
Die Blicke gingen hin und her,
dann riss mich jemand raus.
Ein kleiner Bursche nervte sehr,
wir nennen ihn mal Klaus.
Er pocht den Vater immerzu,
er fing dann dessen Hand.
Er gab ganz einfach keine Ruh‘,
der Vater sprach zur Wand.
Dann setzte noch ein Murmeln ein,
der Boden war aus Holz.
Ein kleiner Knabe kullert fein,
er war wohl mächtig stolz.
Die Mutter, etwas schräg von mir,
sie krauelte den Sohn.
Die Schwester reicht ihr ein Papier,
zwei Stunden wart‘ ich schon.
Ich rutsche langsam hin und her,
mein Sitzfleisch war schon platt.
Der Warteraum war fast schon leer,
„das Warten hab‘ ich satt!“
Ich sah dem Flug der Tauben zu,
vor lauter Langeweile.
Und kreiste mit dem Fuß im Schuh,
dann kam die große Eile.
Die Ärztin rief mich endlich rein,
für ganze acht Minuten.
Sie sammelte zwei Scheine ein,
dann durfte ich mich sputen.
Denn nach mir kam der Letzte dran,
es war nach achtzehn Uhr.
Ich nickte noch dem grauen Mann
und ging dann Richtung Flur.