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"Traumgestalten"

Autor: PP
Datum: 07.11.2021
E-Mail: nicht verfügbar


Welch ein Tag in den ich hinaustrete. Frischer Nebel senkt sich auf das Gras, die silberne Morgensonne wie ein Schleier umspielend. Ein kurzer Augenblick nur, schon laufe ich über die Wiese, schneller und immer schneller, strecke meine Arme aus, durchtrenne die feuchte Juniluft. Ein kurzer Sprung, noch einer, weiter, höher, länger trägt es mich, mit kräftigen Zügen treibe ich voran. Schon verlieren die Füße den Boden ganz, ein kurzes Baumeln nur, dann strecken sich meine Beine. Im großen Bogen streiche ich über die Wiese, schwerelos und kraftvoll zugleich.
Über Felder und Hügel, Wälder und Seen geht es geschwind dahin. Auf einmal, schwebend und ziehend wie eine Wolke, vor mir ein Palast hoch in der Luft. Auf den höchsten Turm halte ich zu. Dort raste ich und treibe mit über das Land. Als mir friert in dieser Höhe stoße ich wieder hinab. Doch wehe, meine Flügel tragen nicht mehr, wie ein Stein stürze ich zu Boden.
Auf der Wiese erwache ich wieder, durchtränkt von Tau. Zum Plätschern des Bachs tanzen Elfen über die Auen, schillernd wie Libellen. Kaum dass ich