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"Das Zigeunermädchen"

Autor: Marya
Datum: 16.04.2020
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Das Zigeunermädchen.

Ich schleiche mich unbemerkt aus dem Haus. Ungewaschen, ungekämmt. Meinen Eltern sage ich besser nichts. Sie würden mich nicht verstehen. Vielleicht würden sie es mir sogar verbieten. Es gab so viel, was ich nicht durfte. Ohne Grund, einfach so. Danach Hausarrest.

Leicht fröstelnd im Schatten der Akazienbäume beschleunigte ich meine Schritte. Es waren noch keine Kinder unterwegs, nur ich, frühmorgens. Sommerferien. Die ersten meines Schullebens. Die Strecke bis zur Baustelle, auf der die Zigeunerfamilie nächtigte, war viel zu kurz, um mir nochmal auszumalen, wie es sein wird, wenn ich sie treffe. Ich war aufgeregt. Auch ein bisschen unsicher. Doch die Bilder, die seit gestern, seit ich sie kenne, in mir so lebendig und bunt keine Ruhe mehr gaben, schürten meinen Mut. Ich wünschte und wollte, dass sie meine Freundin wird.
Die Papiertüte mit den gebrannten Mandeln hielt ich jetzt noch ein wenig fester in der Hand, wie um